Schimmel - das versteckte Problem

Ein Beitrag aus der Sicht des Baubiologen Ing. Dipl.-Ing. Armin Rebernig, B.Sc. Sachverständiger Baubiologie (VDB), Sachverständiger für Schimmelschäden (TÜV), Ingenieurbüro für techn. Umweltschutz u. Bauphysik und Fachkraft Bauforensik (BVS)

Schimmelpilzbefall in den Wohnräumen ist etwas Unangenehmes, das man schnell entfernen möchte. Am besten gleich wegwischen und das wars, oder..? In diesem kleinen Beitrag lernen Sie, was es mit Schimmelpilzen wirklich auf sich hat, und wie man sich von diesem ungeliebten Untermieter in Frieden trennt (weil er ja auch keine Miete zahlt…).

Zu einem Schimmelpilzbefall der Kategorie 1 zählen mit Schimmel bewachsene Silikonfugen, Dichtmassen bei Fenstern oder Schimmelwachstum auf Blumenerde. Kategorie 2 ist schon eine Befallsgröße, bei der die Freisetzung von Schimmelbestandteilen zeitnah unterbunden werden, die Ursache mittelfristig ermittelt und abgestellt und der Befall entfernt werden sollte. Bei Kategorie 3 ist die Freisetzung von Schimmelbestandteilen unmittelbar zu unterbinden und die Ursache kurzfristig zu ermitteln und zu beseitigen werden. Die Sanierung sollte dabei von einer Fachfirma durchgeführt werden.

Die Größenbestimmung erfolgt nach visueller Begutachtung, wobei auch Schimmelbefall, welcher mit bloßem Auge nicht erkennbar ist, einbezogen wird. 

Hier wird es nun sehr spannend, denn, wenn nicht sichtbarer Befall miteinbezogen werden soll, bedeutet dies, dass unsichtbarer Schimmelpilz in Innenräumen vorkommen kann?? Und wenn man den Feind (oder Untermieter, der keine Miete zahlt) gar nicht sieht, wie soll man ihn dann erkennen und bewerten?

Das Unsichtbare sichtbar machen!

Zur Bestimmung und Eingrenzung von möglichen Befallsstellen und der Befallsgröße werden dabei optische bauforensische Analysen durchgeführt, wobei mittels UV-Lampen die Oberflächen angeleuchtet werden und möglicher Schimmelbefall sichtbar wird. Hierbei handelt es sich nur um eine erste orientierende Einschätzung aufgrund von Oberflächenveränderungen, die weiter analytisch bestimmt werden muss.

Anorganische Materialien, wie Gips, Kalk, Zement etc. (Wandverputze) fluoreszieren nicht und erscheinen in der optischen Forensik schwarz. Organische Materialien fluoreszieren hingegen. Es wird vermutet, dass bei einem unpigmentierten Schimmelpilzbefall (daher nicht sichtbarer Schimmelbefall) Metabolite fluoreszieren. Weiters weist das Chitin der Zellwand der Pilze, ähnlich der Cellulose bei pflanzlichen Zellen, eine schwache Eigenfluoreszenz auf. Es liegt der Schluss nahe, das unpigmentierter Schimmelbefall in der Vergangenheit oft übersehen wurde und erst seit der Anwendung forensischer Lampen entdeckt werden. Mit der optischen Bauforensik ist es somit möglich, unsichtbare Schimmelpilzstellen schnell aufzufinden, selbst dann, wenn ein Schimmelschaden ohne fachgerechte Sanierung einfach überstrichen wurde.

Wie sieht ein unpigmentierter Schimmelbefall nun aus? Gar nicht, den man sieht ihn ja nicht… Erst unter dem Einsatz von Erregerlicht eröffnet sich dem staunenden Betrachter eine wundersame Welt. Sie wollen wissen wie es weitergeht und die ganze spannende Geschichte mit Beispielbildern hinterlegt lesen? Hier finden Sie das Dokument mit den Inhalten: Ich sehe etwas was du nicht siehst