In Phase 1 haben wir gesehen, wie es zu einer Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden kommen kann. Manchmal ist die Ursache offensichtlich: Dringt z.B. nach einem Starkregen Wasser in den Keller ein und erfolgt keine schnelle, ausreichende Trocknung, wird es zur Schimmelbildung kommen. In solchen Fällen ist die Ursache schnell klar und es können entsprechende weitere Schritte eingeleitet werden. Aber leider ist die Sache oftmals nicht so eindeutig. Taucht plötzlich ein Schimmel an der Wand unter dem Fenster auf, kann es am nicht ausreichenden lüften und heizen des Nutzers liegen oder aber auch an einem Baumangel im Zuge einer Fensterisolierung. Auseinandersetzungen zwischen Mieter und Vermieter sind daher keine Ausnahmen.

 

So können Sie systematisch bei der Ursachenermittlung vorgehen

Feuchtigkeitsquellen ermitteln

  • Wände & Decken prüfen: Gibt es feuchte Stellen oder Wasserflecken?

  • Fenster & Türen kontrollieren: Kondenswasser an den Scheiben oder Rahmen?

  • Bodenbeläge checken: Ist der Teppich oder Laminat feucht?

  • Rohrleitungen untersuchen: Sind Wasserleitungen oder Heizungsrohre undicht?

  • Dach & Außenfassade inspizieren: Gibt es Risse oder undichte Stellen?

Luftfeuchtigkeit messen

  • Ein Hygrometer hilft, die Raumluftfeuchtigkeit zu überwachen (Ideal: 40–60 %).

  • Hohe Werte (> 60 %) deuten auf unzureichendes Lüften oder andere Feuchtigkeitsquellen hin.

Bauphysikalische Probleme erkennen

  • Wärmebrücken: Kalte Wände begünstigen Kondensation.

  • Mangelhafte Dämmung: Kälte zieht Feuchtigkeit an.

  • Keller & Erdgeschoss: Oft aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden.

Lüftungs- & Heizverhalten analysieren

  • Richtig lüften: 2–4× täglich Stoßlüften statt Dauerkippen.

  • Räume ausreichend heizen, um Temperaturunterschiede zu vermeiden.

Falls unklar bleibt, woher der Schimmel kommt, kann z.B. ein Bau- oder Schimmelsachverständiger helfen.